Nimm doch mal den Druck raus…
Geht es Dir auch so? Das neue Jahr hat noch nicht mal richtig angefangen und schon sehnt man sich immer öfter nach „einfach mal nix tun müssen“.
Mit dem Wort „müssen“ habe ich mich in den vergangenen Wochen vermehrt auseinander gesetzt.
Auslöser war ein Gespräch, welches ich zum Thema Bluthochdruck mit meinem Heilpraktiker Kollegen führte, nachdem immer mehr Menschen in meinem Umfeld über Bluthochdruck klagten und auch mein diastolischer (unterer) Wert immer mal wieder im wahrsten Sinne schwindelerregend war. Hierzu eine kurze Exkursion: Wenn der systolische (obere) Wert zu hoch ist, lässt sich daraus im psychosomatischen Sinne schließen, dass man sich von den äußeren Umständen unter Druck gesetzt fühlt. Wenn der diastolische (untere) Wert zu hoch ist, lässt dies den Schluss zu, dass man permanent unter Anspannung steht, also sich selbst ständig unter Druck setzt.

Also habe ich mal achtsamer und genauer hingeschaut, wo ich mich selbst im Alltag permanent unter Druck setze. Ziemlich schnell hatte ich die Übeltäter identifiziert! Die Perfektionistin und Ihre ToDo Liste. Sobald morgens mein Gehirn seine Arbeit aufnahm rollte es eine ToDo Liste aus – wie eines dieser alten Faxgeräte mit der endlos langen Thermorolle – und im Laufe des Tages wurde diese Liste immer länger und leider verblasste die Schrift darauf auch nicht so schnell wie auf Thermopapier. Bei genauerem Hinhören, nahm ich auch noch eine permanente Stimme in mir wahr, die mich antrieb: „Du musst noch dies und musst noch das und dann musst du auch noch jenes.“ Eingewickelt in die Thermorolle bekam ich kaum noch Luft.
Dann kam mein „Lieblingsmensch“ mit einer genialen Idee um die Ecke:
„Die Kann – Soll – Muss-Liste“
Fortan habe ich mir angewöhnt, sobald mein Körper mir anzeigt, dass mein Gehirn wieder mal die ToDo Liste ausrollt, diese Liste sofort aufzuteilen in Kann Soll und Muss …. Du glaubst gar nicht, wie viele Punkte, die vorher auf der Muss Seite für Druck gesorgt haben, plötzlich einen Sprung auf die Kann Seite gemacht haben und dort ruhig und zufrieden vor sich hinschlummern.
Es lohnt sich also, mal genauer hinzuschauen, ob Du das was Du „Jetzt unbedingt noch tun MUSST“ auch „Irgendwann tun KANNST“. Was ich daraus mal wieder gelernt habe ist, dass mein größter Antreiber, der den meisten Druck auf mich ausübt, ganz alleine ich selbst bin.“ Oder wie mein Freund sagt: „Reitest Du das Pferd oder reitet das Pferd Dich?“